Montag, 1. Dezember 2014

Katie Kacvinsky - Dylan & Gray [Rezension]

Katie Kacvinsky - Dylan & Gray
Verlag: Boje Verlag
Hardcover Ausgabe, 234 Seiten
ISBN-13 978-3-414-82079-2
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Zum Inhalt:
Gray ist ein cooler Typ. Er interessiert sich nicht sonderlich für das, was um ihn herum passiert. Dylan ist das pure Gegenteil: Sie sprüht vor Energie und will aus jedem Tag etwas Besonderes machen. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein – und doch lernen sich kennen und verlieben sich  ineinander. In Dylans klapprigem Auto erkunden sie die Wüste, schreiben eine Ode auf einen Kaktus und adoptieren einen zotteligen Hund.
Doch irgendwann ist der Sommer zu Ende, und die beiden müssen erkennen, wie leicht es ist, sich zu verlieben – und wie viel schwerer es sein kann, sich zu verzeihen und wiederzufinden, wenn man sich einmal verloren hat. 0
Immerhin kann sie kaum ernsthaft glauben, dass ich mich mit ihr anfreunden will. Ein "Betreten verboten"-Schild sendet mehr einladende Signale aus als ich. (S. 18)
Meine Meinung:
Dieses Buch richtet sich an etwas ältere Jugendliche und was viele Bücher auf hunderten von Seiten nicht schaffen, hat dieses Buch auf nur etwas über 200 Seiten gebracht. Es ist so toll geschrieben und die Autorn hat ihre Charaktere geformt, dass sie für mich als Leser einfach greifbar waren. Man konnte sie einschätzen und verstehen, ihre Gedankengänge nachempfinden und das dank des tollen Schreibstils der Autorin.

Die beiden sind so unterschiedlich wie man nur sein kann in ihrer Einstellung zum Leben. Während Dylan (ja das ist der Name des weiblichen Protas) das Leben nimmt wie es kommt, es genießt und in ihren jungen Jahren einfach frei und unabhängig sich und ihren Weg sucht, ist Gray das totale Gegenteil von ihr. Ruhig, zurück gezogen dem Leben sehr ernst gegenüber, blockt er alles ab was das Leben ihm zu bieten hat. Doch die quirlige und verrückte Dylan setzt sich etwas in den Kopf. Sie möchte diesem traurigen Jungen, der ihr mit den Augen zu verstehen gibt, das er in seinem Leben schon sehr harte Zeiten durchgemacht hat, die ein Junge in seinem Alter nicht durchmachen sollte, ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die Stimmung zwischen den Beiden ist richtig greifbar, er ablehnend, sie vollkommen Lebensbejahend prallen Ansichten aufeinander, die nur mit gutem Humor und einem ausgezeichneten Musikgeschmack überwunden werden können. Ob sie es schaffen und was für eine Gefühlsachterbahn ihr mit den Beiden erleben könnt, das müsst ihr natürlich selbst heraus finden!



Und einfach so, ohne Vorwarnung, beginnt Gray zu lächeln. Es ist, als würde jemand in seinem Augen das Licht anknipsen. Sein Ganzes Gesicht verändert sich. Ich kann regelrecht zusehen, wie die Eisschichten zu schmelzen beginnen. (S. 31)

An das Buch werde ich mich noch lange Zeit gerne zurück erinnern. Zwischen zwei Stühlen habe ich gesessen, weil ich beide so unglaublich gut kennen und verstehen gelernt habe und die tollen Lebensweisheiten und -einstellungen von Dylan laden dazu ein, das Buch hin und wieder, mit dem Finger in den Seiten, zu zuschlagen und darüber nach zu denken. Bin ich eine Dylan oder ein Gray? Auch die Autorin hat sich damit auseinander gesetzt und die Danksagung hinten im Buch habe ich wirklich gerne gelesen, was ja nicht bei vielen Büchern so ist, die originelle Idee hinten auch die Playlists von den Songs der Beiden anzuhängen fand ich auch richtig klasse.

"Ich fühle mich nicht einsam", sagt er nachdrücklich. "Ich bin in bester Gesellschaft, nämlich meiner eigenen. Die meisten Leute brauchen ständig Ablenkung, damit sie keine Zeit haben, über ihr Leben nachzudenken. Sonst würden sie vermutlich implodieren, weil ihre eigene Leere sie einsaugt und umkrempelt wie ein schwarzes Loch. Und wenn sie dann in sich reinschauen können, finden sie dort etwas ganz Monströses. Eine tickende Zeitbombe." (S. 53)

Toll fand ich auch, das die beiden vor Problemen gestellt werden, die ganz alltäglich sind. Das abkapseln von Menschen, die nicht mehr Teil vom Lebensweg sind. Das Ende denke ich hat mir dann aber doch gezeigt was ich denn nun eher bin....ich denke Grays Ernsthaftigkeit im Leben, sind mir doch lieber, als das Freie ohne wirklich feste Bindungen die einen dort halten wo man ist. Mit beiden Beinen auf der Erde.

Fazit:
Mit viel Gefühl, Witz und Charme hat die Autorin zwei richtig tolle Charaktere in diesem Buch auf ihren Weg geschickt sich selbst zu finden. Zwischen Liebe, Realität und Zukunftsvorstellungen hat man als Leser auf wenigen Seiten eine Menge an Buchgefühlen. 


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