Donnerstag, 5. Juni 2014

Sara Grant - Neva [Rezension]

Sara Grant - Neva
Verlag: Pan
Hardcover Ausgabe, 349 Seiten
ISBN-13: 978-3426283486
Inhaltsangabe vom Verlag findet ihr hier
(Weiterleitung)


Zum Inhalt:
Unter einer großen Energiekuppel lebt die 16 Jährige Neva mit ihrer Familie und ihren Freunden. Darunter ihr Freund Ethan, ihre beste Freundin Sanna und dessen Freund Braydon.
Die Regierung kontrolliert alles, doch wie weit, dass wird Neva und ihren Freunden erst langsam bewusst. Die tödliche Bedrohung nichts regierungskritisches sagen zu können, liegt über jeden Einzelnen. Es gibt immer weniger Menschen und das Erbgut und die Gesichter derer die übrig bleiben wird immer ähnlicher. Und dann verschwinden von einem Tag auf den anderen immer mehr Menschen. Was passiert mit ihnen? Was ist außerhalb der Protektosphäre?
Mit ihren Freunden versucht Neva antworten auf ihre Fragen zu bekommen und gerät dabei in große Gefahr. Doch auch ihre Liebe ist in Gefahr und die Freundschaft zu ihrer besten Freundin!
Vor langer, langer Zeit, kleine Schneeflocke, waren die Menschen farbenprächtig. Jeder war einzigartig. Aber es war zu schwierig einzigartig und gleichzeitig gleich zu sein“. (Seite 12)

Meine Meinung:
Der Schreibstil gefällt mir, es ist leicht und schnell zu lesen und da die Dystopie um 2050 herum spielt, finde ich das ganze Szenario unter der Kuppel sehr authentisch und man braucht kaum Fantasie um sich das alles vorstellen zu können.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass es ein abgeschlossenes Buch ist, man mag es kaum glauben!

Die Bewohner bewachen sich mit Argusaugen, kein Fehltritt gegen Regeln und Gesetze bleibt unentdeckt und man kann die Beklemmung regelrecht spüren. Jeder spielt eine Rolle und es gibt kaum jemandem dem Neva vertrauen kann, sogar in der eigenen Familie gibt es Grenzen. Personen die sie denkt zu kennen, sind im Untergrund aktiv oder sogar Spitzel der Regierung. Bei der ein oder anderen Enthüllung denkt man sich, na das hätte ich jetzt aber nicht erwartet und so hat es das Buch geschafft bis zum Ende spannend zu bleiben.

Früher hat er einmal Lebensfreude besessen...Gott, ich vermisse ihn so sehr, obwohl er neben mir steht“. (Seite 116)

Man will mit Neva und ihren Freunden mit rebellieren, will aufstehen und sagen „seht ihr nicht was hier abläuft und worauf das hinaus läuft?“. Ich konnte mich unglaublich gut in die ganze Situation hinein versetzen. Neva und das mag ich sehr an jugendlichen Charakteren, ist nicht naiv und authentisch was ihre Reife betrifft, willensstark und nicht unter zu kriegen. Sie hat ihr Ziel vor Augen und kämpft dafür und das auch als sie mittendrin allein da steht und ihr alle abraten weiter zu machen.
Die Beziehungen die sie zu ihrer verschwundenen Oma hatte und auch zu ihren Eltern und Sanna finde ich, gerade was ihren Vater betrifft toll beschrieben. Einzig bei Braydon hapert´s für mich. Es liegt nicht an dem Gefühl von Neva zu Braydon was die Anziehungskraft betrifft die sie fühlt, die noch stärker ist da sie nicht sein darf oder dem ganze Zwiespalt wegen Sanna, sondern daran wie sie so schnell so fasziniert von ihm sein kann. Das ist mir ein Rätsel. Mir fehlt die Chemie bei den Beiden. Zumal in den ersten Zeilen geschrieben steht, dass sie ihm nicht traut und ihn irgendwie gar nicht leiden kann. Der Kuss auf der Dunkelparty muss also echt der absolute Knaller gewesen sein. Naja aber Liebe ist nicht logisch und schließlich hat das Buch nur knapp 350 Seiten also für mich dann auch kein wirkliche großes Manko im Endeffekt.


Am Ende bleibt es ein bisschen offen und das fand ich ganz gut, überraschenderweise.
Ich werde die Erinnerung wie in einer Seifenblase aufbewahren, die ich aufmerksam fernhalte von Etiketten wie Gut und Böse oder Richtig und Falsch“. (Seite 263)

Fazit:

Für eine Dystopie hat die Autorin ein gut gelungenes „nach der Krise“ Szenario entwickelt was so authentisch ist, dass man sich fast sicher ist, ja so könnte es aussehen wenn unsere Generation der "Terror" trifft.
Bis auf die Beziehung zu Braydon bekommt man ein gutes Gefühl für die Figuren und in Neva findet man einen tollen Hauptcharakter. Ein lesenswertes Buch, wenn man nicht Dystopien überladen ist.


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