Mittwoch, 18. Juni 2014

Jessica & Diana Itterheim - Schloss der Engel Band 1 [Rezension]

Jessica & Diana Itterheim - Schloss der Engel Band 1
Verlag; Aufbau  ATB
Taschenbuch Ausgabe, 427 Seiten
ISBN-13: 978-3746628554
Inhaltsangabe mit Leseprobe des Verlags findet ihr hier
(Weiterleitung)

Zum Inhalt:
Lynn wird von ihren Eltern auf ein Internat geschickt um dort ihren Abschluss zu machen. Weit weg von Italien, ihrer Familie und ihren Freunden findet sie sich nur schlecht in der neuen Umgebung zurecht. Gepiesackt von ihrer baldigen Zimmergenossin kommt ihr Handy abhanden, auf dem Weg ihre restlichen Sachen sicher zu verstauen findet sie eine Abstellkammer in dem ein wunderschöner Spiegel mit Engeln steht. Ohne zu Ahnen, dass sie ein Portal entdeckt hat geht sie auf der anderen Seite ihrem Schulalltag nach. Ihr Tutor der geheimnisvolle Christopher, hat es ihr von der ersten Sekunde angetan. Langsam dämmert es Lynn das sie hier nicht auf einem gewöhnlichen Internat ist. Christopher und sie kommen sich näher doch dann stößt er sie wieder weg. In ihrem Gefühlschaos gerät nicht nur ihr Herz in Gefahr, denn ohne es zu ahnen hat sie die Aufmerksamkeit der dunklen Mächte auf sich gezogen. Sie muss um ihre Leben kämpfen und um ihre Liebe
"Du wirst ihn vergessen. Die Erinnerung an deine Liebe wird verblasst sein, sobald du wieder die Welt der Lebenden betrittst".  (S. 227)

Meine Meinung:
Gleich mit dem ersten Band der Engelssaga haben das Mutter-Tochter Gespann mich auf jeden Fall zu einem Fan gemacht. Ein ansprechender Sprachstil der nicht wirklich Jugendbuchtypisch ist, hat mich gleich angesprochen.

Aus Lynns Sicht erleben wir ihre Unsicherheit, ihre impulsive und unüberlegte Art, die sie oft Kopf und Kragen kosten und ihre absolute unverbesserliche Unbeherrschtheit.
Voller Sorge kommt sie auf dem Internat an und schon geht es los. Ihr Handy wird geklaut, ihr zerfetztes Federkissen im Zimmer verteilt und eine Katze im Schulschrank versteckt, die ihr zu allem Übel noch die Lieblingsbluse aufschlitzt. Man muss diese Dinge nicht selbst erlebt haben um sofort Mitleid mit ihr zu empfinden.
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Am Anfang ist es noch ein bisschen verwirrend den Übergang zwischen den Welten mit zu bekommen und es dauert bis man heraus liest das es vom Internat zwei Ausgaben gibt. Schwer war es auch die ganzen Personen auseinander zu halten, den davon gibt es eine Menge, sobald man sich aber eingelesen hat, spielt das keine Rolle mehr. Das die Nebencharaktere bis auf Aron, sehr unscheinbar und oberflächlich bleiben könnte man bemängeln. Hat mich aber aufgrund des echt interessanten Charakter Arons nicht im Mindesten gestört. Ist er gut oder ist er böse, das wird wirklich absolut nicht klar und man rätselt was es denn mit ihm nun auf sich hat.

Da ich den zweiten Band bereits gelesen habe weiß ich, dass es sich ändert und das finde ich schön, denn ein Charakter braucht gerade in dem Alter von 16 und in einer Reihe auf jedenfall eine Entwicklung. Es muss hier aber trotzdem erwähnt werden, dass sie mich aufgrund ihrer sehr unüberlegten, naiven Kopf durch die Wand Art ohne Entwicklung zu stark genervt hätte. In anderen Büchern fällt es mir weniger leicht Verständnis für die Charaktere zu haben, wie sie wie auf was reagieren. Bei Lynn jedoch hat es mich nicht gestört, wenn sie des Öfteren in Tränen ausgebrochen ist oder durch ihre mangelnde Kommunikation zwischenmenschliche Beziehungsprobleme geradezu herauf beschwört hat. Manche Figuren sind auch in ihrer nicht nachvollziehbaren Art total okay für mich, es kommt einfach auf die Qualität der Geschichte drauf an.

Das einzige was ich wirklich ganz schlimm fand war das sie Chris nie so ordentlich die Leviten liest, wie er es meiner Meinung nach verdient hätte. Mal sehen was Band 3 so hergibt. Etwas unpassend fand ich auch das nach so kurzer Zeit von Liebe die Rede war. Es wird zwar klar wieso Christopher so unsicher in Bezug seiner Gefühle ist und man bekommt auch Verständnis dafür das er als Racheengel kein Schmusehamster ist, aber ich hätte gerne noch mehr von ihm oder auch mal aus seiner Sicht die Dinge gelesen. Klar ist aber das er wie Lynn zu den guten Hauptpersonen zählen. Aron hingegeben bleibt erst mal neutral, durch verschiedene Reaktionen und Taten von ihm, ist man sich nicht sicher zu welchem Lager er nun zählt. Als Gegenspieler lernt man zum einen die Totenwächterin kennen, die es auf Lynn abgesehen hat, die aber keine größere oder längere Rolle spielt und Sanctifer, der hingegen noch ordentlich für Trouble sorgt. Er, der ehemalige Tutor von Chris, will Leid sehen. Durch das Interesse der Totenwächterin bemerkt er welche Rolle Lynn bei Chris spielt und wird so aufmerksam auf sie.
Die Geschichte ist sehr spannend und abwechslungsreich geschrieben, es bleibt interessant und so hab ich es in einem Tag verschlungen. Zum Glück hatte ich das 2. Buch auch hier, zu blöd aber das es eigentlich drei sind und ich nun meine Neugierde etwas bremsen muss. Die Idee das tatsächliche Orte mit einbezogen werden finde ich klasse genauso wie die zwei fast identischen Parallelwelten. Über Engel habe ich auch noch nicht wirklich was gelesen und die Umsetzung und der Verlauf der Geschichte hat es mir echt angetan.


"Erkannt

Berührt 

gehasst

begehrt

unendliche Liebe
für immer verloren
auf ewig getrennt". (S. 364)

Fazit:
Mit hohem Tempo jagt die Geschichte einen durch die Seiten. Eine sehr tolle romantische Fantasy Story die neugierig auf mehr macht. Wer Engel mag wird leicht herangeführt und bekommt ab dem 2. Band eine riesen Portion Engel.

Abwechslungsreiche Orte, eine Fülle an Figuren machen das Buch zu einem sehr gelungenen Debüt-Roman.




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