Freitag, 28. August 2015

Tom Ellen & Lucy Ivison - Sannah & Ham [Rezension]


Tom Ellen & Lucy Ivison - Sannah & Ham
Verlag: Carlsen - Chickenhouse
Taschenbuch Ausgabe, 393 Seiten
ISBN-13: 978-3-551-52066-1
Hier geht es zur Verlagsseite.

Zum Inhalt:
Genau einen Sommer lang brauchen Hannah und Sam, um ein echtes Liebespaar zu werden.Dabei ist bereits die erste Begegnung für beide unvergesslich. Wer verliebt sich schon auf dem Klo? Aber bevor das Schicksal sie endlich zueinander führt, müssen sie peinliche Situationen überstehen und die gutgemeinten, aber hirnrissigen Ratschläge ihrer Freunde umsetzen. Und dann können sie sich – hurra! - vom schrecklichsten aller schrecklichen Albträume verabschieden: womöglich NIEMALS ihre Jungfräulichkeit zu verlieren.

Meine Meinung:
Genau das ist es was ich an Jugendliteratur so mag. Die Gefühle sind chaotisch, aber meist nachvollziehbar und so intensiv, alles hat so viel mehr Bedeutung und man schwankt zwischen unendlichem Glück und trostlosem Leid und gute Jugendbücher lassen einen im besten Fall von der ersten bis zur letzten Seite nicht los.


Hannah und Sam sind genau das, es nimmt einen mit in seine Teenager Zeit, wo alles noch so unglaublich kompliziert erschien, wo sich ein Missverständnis ans andere reihte, man nicht über seine pubertären Unsicherheiten hinweg konnte. So viel wollte und das Gefühl hatte nicht wirklich was zustande zu bringen. Teilweise konnte ich mich gut hinein versetzen und ein bisschen auch entspannt zusehen, weil man genau weiß, sobald die beiden älter werden, ist es nicht mehr alles so dramatisch.

Viele bemängeln, dass Hannah und Sam nicht wirklich wie 18 Jährige rüber kamen und da muss ich ihnen recht geben, denn dieses unbeholfene Verhalten der Beiden, passt wirklich eher zu Jugendlichen, die einige Jahre jünger sind, aber mein Gott ich werde da mal nicht in Schubladen denken. Genauso was das zu starke thematisieren von Sex angeht, ich denke das hier nicht wirklich übertrieben wurde, es kommt immer drauf an wie offen und ehrlich damit umgegangen wird in Freundeskreisen und dementsprechend man dann auch mitbekommt, wie doll das Thema eigentlich polarisiert bei Jugendlichen. Auch die Autoren waren Jugendliche und werden sich erinnern können wie das damals bei ihnen war und wer weiß, vielleicht waren die beiden in einem stark triebgesteuerten Freundeskreis. Jedenfalls war es für mich okay, es triefte nicht vor übereinander herfallenden Jugendlichen, wenn das jemanden abgeschreckt haben sollte.

Die Geschichte wird abwechselnd von Hannah und Sam erzählt, was wirklich viel Dynamik in die Story bringt. Es ist interessant da man ja sonst eher eine einseitige Sicht bekommt und hierdurch kommt Spannung mit rein, denn ab und an bricht an wirklich spannenden Stellen die Erzählung ab. Die Neugier war ein regelrechter Antrieb in diesem Buch, womit ich relativ schnell durch kam. Die Frage kriegen sie sich oder nicht, hält durch all die Irrungen und Wirrungen wirklich bis zum bitteren Ende ein Fragezeichen für den Leser bereit
Leider muss ich zugeben, dass es mich aber ab einem bestimmten Punkt ein bisschen genervt, weil man sich halt auch gedacht hat: Nun ist aber mal gut, das ist ja kaum auszuhalten, die müssen sich doch mal kriegen.

Mit viel Witz und Humor wird man durch ihre Geschichte geführt und natürlich an einige Probleme herangeführt die da so im Raum zwischen den Geschlechtern stehen. Sex, Partys, Drogen, Freundschaften, Liebe, Streit usw. kommen hier nicht zu kurz. In viele Situationen konnte ich mich herrlich einfühlen und dachte mir immer wieder, dass es wirklich gut geschrieben ist. Der Stil und die Sprache gefielen mir ganz gut, etwas holprig war allerdings der Aufbau des Buches, über Leserillen braucht man sich hier keine Gedanken zu machen, geschätzte 5 cm Rand, bei Hannah war dieser rechts, bei Sam links, wodurch man also auch optisch diesen Cut der Beiden hatte, behüten das Buch ganz gut davor, da man es nicht allzu sehr umbiegen muss.

Hannah war mir etwas zu nett und in Situationen wo andere Mädchen ihrer angeblich besten Freundin schon längst die Freundschaft gekündigt hätten, bleibt sie so aufreizend ruhig. Mini-Spoiler: Beispiellos ist da die Situation als Hannah die mit einem anderen Jungen zusammen ist, überlegt mit diesem ihr 1. Mal zu verbringen nachdem er aus dem Urlaub zurück ist und ihre beste Freundin ausgerechnet ihm das sagen muss und das alles hinter ihrem Rücken. 
Und auch Sam leistet sich so einige schwerwiegende Fehltritte aber auch hier eher der seichte Versöhnungsweg den sie einschlägt. Beide haben ihre Fehler und haben noch eine Menge zu lernen aber seitdem die Pubertät weit hinter mir zurück liegt, kann ich über ihre Fehltritte diesbezüglich nur schmunzeln und das gesamte Buchpaket als wirklich tolle auflockernde Lektüre empfinden. 

Fazit:
Tolle, witzige, chaotische Gefühlsstory die aber vielleicht nicht für jeden über das gewisse Alter hinaus etwas sein wird.

1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Jenni! ☺

    Ich hoffe, dass ich dich noch nicht gefragt habe, falls doch, bitte verzeih' mir ...
    Hast du schon vom Bloggernetzwerk gehört? Wenn nicht, dann lass' ich dir mal eben den Link zum Hintergrund des Blogprojekts da:
    https://bloggervernetzt.wordpress.com/an-blogger/
    Jedenfalls bin ich dort seit etwa seit März 2015 Mitglied und würde mich sehr freuen, wenn ich deine Rezension hier zu "Sannah & Ham" verlinken dürfte. (Und mit deiner Erlaubnis hoffentlich auch in Zukunft ein paar deiner Rezensionen?)
    Und hier sende ich dir noch einen Beispiellink, wie das Ganze im Endeffekt aussieht:
    https://bloggervernetzt.wordpress.com/2015/06/13/sannah-ham-von-tom-ellen/

    Über eine kurze Antwort (gerne hier, ich schaue wieder vorbei) würde ich mich sehr freuen!
    Ganz lieben Gruß ♥,
    Janine

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