Samstag, 11. Oktober 2014

David Levithan - Letztendlich sind wir dem Universum egal [Rezension]

David Levithan - Letztendlich sind wir dem Universum egal Band 1
Verlag: Fischer FJB
Hardcover Ausgabe, 394 Seiten
ISBN-13: 978-3-8414-2219-4
Zur Verlagsseite mit einer Leseprobe geht es hier entlang.

Zum Inhalt:
An jedem Morgen seines Lebens wacht A in einem anderen Körper auf, ohne zu wissen wer er sein wird, wie er heißen wird und was ihn erwartet, ob er männlich oder weiblich ist oder ob er überhaupt die Sprache sprechen kann. Nur eins weiß er, dass der Körper in dem er erwacht immer seinem Alter entspricht.. Um möglichst gut durch jeden einzelnen Tag davon hindurch zu kommen, versucht er sich anzupassen und wie ein Chamäleon die Rolle zu spielen für die er für wenige Stunden auserwählt wurde. Bis an diesem einen Tag, wo er Rhiannon begegnet.
"Jeden Tag bin ich jemand anders. Ich bin ich - so viel weiß ich - und zugleich jemand anders. Das war schon immer so." (S. 7)
Meine Meinung:
Vor einigen Monaten habe ich den Buchtrailer gesehen und war echt sofort hin und weg und wollte das Buch unbedingt haben. Die wenigen Sätze, die noch weniger Preis gegeben haben, haben mich so neugierig gemacht auf den Rest, das ich mir ab dem Zeitpunkt keine Rezis oder Buchempfehlungen mehr angeguckt oder durchgelesen habe. Ich wollte mich einfach überraschen lassen und so war es dann auch.

David Levithan hat einen ganz einfachen und sehr undramatischen Schreibstil. A erzählt die Geschichte aus seiner Sicht und es wirkt anfangs sehr emotionslos und abgehackt, als würde das alles nicht ihn betreffen und als würde er nur Fakten aufzählen, aber zwischen den Zeilen kommt natürlich mehr an beim Leser. So war es jedenfalls bei mir. Die Emotionen wurden ganz gut transportiert und das Verständnis für A wuchs mit jeder Seite mit. Es wird Raum gelassen um sich Gedanken zu machen und die angedeuteten Gefühle und Erinnerungen weiter zu spinnen und so schafft man es auch eine Bindung aufzubauen. Die sehr wichtig ist und ich denke nur dadurch hat mich dieses Buch auch überzeugen können. Der knackige etwas kühle Schreibstil ist halt doch etwas gewöhnungsbedürftig gewesen für mich.

Die Personen in die A schlüpft bleiben bis auf wenige Ausnahmen sehr oberflächlich und A spult sein Programm, wie A wie mit den jeweiligen Körpern umgeht und sich anpasst, einfach herunter. Was bleibt einem auch übrig, wenn sämtliche Bindungen und Gefühle einfach zu Enden sind, sobald die Zeit vorbei ist. Das musste er schon früh lernen. Mich hat das als Mutter irgendwie richtig doll mitgenommen, mich in diese Situation hinein zu versetzen. 
"Es ist, als ob derjenige, den du liebst, deinem Leben Sinn und Zweck gibt. Vielleicht liege ich ja auch genau verkehrt, vielleicht verliebe ich mich bloß in sie, weil ich einen Sinn und Zweck in meinem Leben brauche." (S. 90)
Das ungebundene Leben endet jedoch an dem Tag, an dem er Rhiannon begegnet und ihn ihre Art, so liebevoll, sanft und herzlich, nicht mehr los lässt.
Diese geschlechtslose, aufrichtige Liebe die A entwickelt und empfindet ist so schön beschrieben und ich habe mich dabei ertappt wie ich nickte und sagen wollte: Ja so sollte Liebe sein! Die Sicht von A auf Äußerlichkeiten und die Weisheiten die er in seinem Leben schon gelernt und erfahren hat, sind so lehrreich und machen einen so nachdenklich, dass ich das Buch fast jedem Alter empfehlen würde. A´s Menschenkenntnis und das Einfühlungsvermögen zeigen wie sanft sein Charakter ist und das viel mehr in A steckt.
Das Buch hat mich über kleine Schatten springen lassen, weil ich A immer in eine männliche Rolle stecken wollte. Junge liebt Mädchen und genauso versuchte es Rhiannon, die Situationen wo das aufkommt fand ich wirklich lesenswert. 

Erschrocken war ich als ich erfahren habe, dass ich wohl mit diesem Buch wieder mal einen Reihenauftakt gelesen habe, dass war mir irgendwie gar nicht klar. Spielt aber mal gar keine Rolle, denn ich bin froh, dass ich noch mehr von A und seinem Weg lesen werden kann.

Fazit:
Ein schönes Buch über Menschen und über die Liebe. Die so sein könnte, ... sein sollte wie A sie sieht und empfindet. Ein Buch bei dem man viele Sätze auskosten sollte und für langsame Lesestunden.





6 Kommentare:

  1. Was haben denn nur alle mit dem Buch? Mir kommt es so vor, als ob jeder es lieben würde. Aber ich weiß nicht, mich spricht es nicht an, wobei es schon neuartig klingt. Na mal sehen, ob es dann irgendwann mal zu mir kommen wird ^-^

    Liebe Grüße,
    May

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi May,
      ja so ist das mit Geschmack ^^ Ein Buch sollte einen schon ansprechen, wenn es das nicht schafft dann hat das vermutlich auch so seine Gründe. Mir geht´s zumindest oft so, dass ich ein gehyptes Buch entweder unbedingt lesen muss oder denke näääh muss nicht sein ^^
      Falls du es doch noch irgendwann mal lesen solltest würde ich gern wissen wie du es gefunden hast.

      Liebe Grüße,
      Jenni

      Löschen
  2. Hallo,
    Schöne Rezi! Das Buch steht leider immer noch auf meiner Wunschliste... dass es der Beginn einer Reihe ist, wusste ich bisher auch nicht.
    Liebe Grüße
    Mella

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey Mella,
      danke schön ^^ Ja irgendwie wurde das mir bisher auch verschwiegen mit der Reihe, aber das offene Ende wäre echt mehr als fies.

      Liebe Grüße zurück,
      Jenni

      Löschen
  3. Haii
    Ich habe mir vor kurzem deinen Bolg angeschaut und bin mal direkt Leser geworden.
    Vielleicht wollt ihr ja auch mal bei vorbeischauen? :) Hier der Link:
    http://buecher-seelen.blogspot.de/

    LG Sofie

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Sofie,
      dann erst einmal herzlich Willkommen ^^
      Danke dir für die Einladung, der werde ich natürlich folgen ;)

      Liebe Grüße,
      Jenni

      Löschen