Donnerstag, 23. Oktober 2014

Brodi Ashton - Ewiglich die Sehnsucht [Rezension]

Brodi Ashton - Ewiglich die Sehnsucht Band 1
Verlag: Oetinger
Hardcover Ausgabe, 380 Seiten
ISBN-13: 978-3-7891-3040-3
Alle Infos zum Buch und dem Verlag findet ihr hier.

Zum Inhalt: 
Jack ist Nikkis große Liebe. Eine Liebe, die sie durch die Finsternis der Unterwelt getragen hat. Endlich, nach hundert Jahren der Sehnsucht, kehrt Nikki zurück. Doch ihr bleibt nur ein halbes Jahr. Ihre Freunde und ihr Vater glauben, dass sie einfach abgehauen war, doch in Wirklichkeit hat der Rockmusiker Cole sie mit in die Unterwelt genommen. Cole ist ein Unsterblicher, der sich von den Gefühlen der Menschen ernährt Nur Nikkis Liebe zu Jack hat sie davor bewahrt zu sterben und ihr ermöglicht, auf die Erde zurückzukehren. Cole, mit dem sie ein seltsam enges Band verbindet, bedrängt sie, mit ihm gemeinsam in der Unterwelt zu herrschen. Doch Jack, der Nikki niemals wieder verlieren möchte, riskiert alles für sie.
"Er beugte sich vor und sagte: 'Sag mal, gute Freundin: Ist da mehr für uns drin?" Ich sah ihm in die Augen. 'Es ist alles für uns drin." (S. 373)
Meine Meinung:
Dieses Buch wird nicht für Jeden etwas sein, das liegt nicht am Sprachstil oder der Satzstellung, die wie ich fand gut war, es lag mehr an der Verwirrung weil gleich zu Anfang nur so mit Begriffen um sich geworfen wird, womit man rein gar nichts anfangen kann und zu dem anderen Grund komme ich etwas weiter unten.

Der Titel ist hier wirklich mal mehr als passend gewählt, denn Ewigseits, die Tunnel, die Schatten UND die Ewiglichen fallen wie der Regen heute über Berlin und zwar en masse. Das legt sich dann sobald man warm geworden ist mit der Geschichte um Nikki und ihrer großen Liebe Jack.

Wie der Inhalt schon preisgegeben hat, bleibt Nikki oder auch Becks; nur ein einziges halbes Jahr, bevor sie die Schatten in die Tunnel holen. Die Tunnel sind der Ort an denen die Ewiglichen sämtliche Energie aus den Menschen ziehen, um selbst Unsterblich zu werden. An diesen Ort wird sie nach Ablauf der Zeit von den Schatten eskortiert und einmal dort gibt es kein entkommen. Nikki drängt ihre schicksalhafte Zukunft aber erst einmal beiseite, denn sie möchte zurück zu ihrem Vater, Bruder und vor allem zu Jack, um all das zu regeln, wozu sie keine Chance hatte 100 Jahre zuvor. So lang hatte Cole sie bei sich in den Nährhöhlen. 
Doch so einfach ist das nicht, denn nach diesen Nährungen haben die Spender so gut wie keine Gefühle oder Erinnerungen mehr, doch Nikki scheint anders zu sein.

Die Geschichte ist eigentlich wirklich toll, mir haben besonders die Stellen zwischen ihr und Jack gefallen. Er spürt das mit ihr etwas nicht stimmt, fast apathisch erscheint sie wieder in der Schule und versteckt sich in den Pausen. Sanft und ohne zu fordern, sitzt er manchmal nur da und ist einfach bei ihr. In so jungen Jahren hat doch ein Junge kein Verständnis für ein Mädchen, das ihn einfach mal so sitzen lässt für ganze 6 Monate, denn soviel Zeit ist oben vergangen, während sie in den Höhlen war. Doch er hält zu ihr, auch nachdem sie ihn immer wieder von sich stößt, weil sie ja weiß, sie wird ihm das wieder antun müssen und ihre Zeit ist begrenzt.

Was mir allerdings nicht gefallen hat, das ist der andere Grund und zwar die schwachen Nebencharaktere und besonders die Einstellung von den Hauptfiguren. 

Wie sie überhaupt mit Cole mitgehen konnte, der Grund kommt aber erst sehr viel später und da hat die Autorin mich gehabt, dass war wie mit Mäusen und Käse, eine pure Verlockung.
Nachvollziehen konnte ich es aber dann nicht. Genauso fand ich das ganze Getue daneben, immer wieder zu betonen, dass sie niemanden weh tun will und vor allem Jack, denn für ihn war ihr Verschwinden alles andere als einfach. Sie tut aber rein gar nichts um den Worten auch Taten folgen zu lassen. Etwas weinerlich und selbstbemitleidend kommt sie dann auch erst auf dem letzten Drücker dazu die Sachen in die Hand zu nehmen, denn in die Tunnel will sie nicht.
Jack ist mir auch ein bisschen zu sehr Softie und das einzige wirklich charakteristische an ihm ist seine starken Gefühle für Nikki. Ob der frühere Mädchenschwarm Jack in der Zeit von ihrem Verschwinden seinen Gefühlen für Nikki treu blieb, müsstest ihr dann allerdings selbst erfahren. Ebenso was die liebe Jules, Nikkis beste Freundin, von ihrer Rückkehr hält.

Cole ist auf der anderen Seite ein Bad Boy wie man ihn sich vorstellt. Er macht keinen hehl aus seinen egoistischen Motiven, ist sehr geheimnisvoll, zeit genau so viel von sich, dass ein Mädchen sofort anbeißen könnte. Gibt nichts von sich preis und ist Jacks absoluter Gegenspieler. Tolle Dynamik die ein wichtiges Element in Ewiglich ist der gute Jack und der böse Cole. Davon will ich noch mehr!

"Was? Was willst du?" "Dich Nik." Cole holte ein paar Mal Luft. "Ich will dich. ..." (S. 290) 
Ansonsten finde ich die Mythologieansätze die hier aufgegriffen wurden für meinen Geschmack viel zu wenig.
Der böse Cliffhanger am Ende ist nochmal ein großer Pluspunkt ebenso die kleinen Wendungen die das Buch ohne Vorwarnung nimmt und das letzte Drittel des Buches was nochmal richtig spannend war.  

Fazit:
Gut gemeinte vier Sterne, die überzeugender wären, wenn es die Protas geschafft hätten. Toller Auftakt mit einigen Abzügen die durch die tolle Geschichte aber wett gemacht werden.


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