Dienstag, 30. September 2014

Simon Beckett - Die Chemie des Todes [Rezension]


Simon Beckett - Die Chemie des Todes Band 1
Verlag: Rowohlt
Taschenbuch Ausgabe, 430
ISBN-13:978-3-499-24197-0
Die Verlagsseite auf der ihr eine Leseprobe und Infos zum 
Autor usw. findet, könnt ihr hier besuchen.

Zum Inhalt:
David ist auf seinem Gebiet der forensischen Anthropologie ein weit bekannter Spezialist, als jedoch seine Frau und Tochter sterben, will er von seinem alten Leben nichts mehr wissen. Er kehrt seiner Arbeit und London den Rücken um auf dem Land als Allgemeinmediziner tätig zu werden. Drei Jahre lang nun lebt er zurückgezogen in einem Dorf, wo er immer noch als Fremder gilt, als der Tod erneut an seiner Tür klopft, ahnt noch niemand das ein Serienmörder sich erst gerade anfängt warm zu machen.
"Ein menschlicher Körper beginnt fünf Minuten nach dem Tod zu verwesen. ... Er beginnt sich selbst zu verdauen. ... Kaum ist das Leben aus dem Körper gewichen, wird er zu einem gigantischen Gestschmaus für andere Organismen." (S. 7)
Meine Meinung:
Nachdem ich von dem Autor bereits Voyeur gelesen habe und die Art wie er dem Leser einen Einblick in einen kranken Menschen gab, beeindruckend aber auch ebenso verstörend fand, wollte ich mehr lesen Das ich natürlich auf den Auftakt der David Hunter Reihe sehr gespannt war, erklärt sich ja von selbst. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, wenig dramatisch und das ließ es authentisch rüber kommen, was ja auch sehr wichtig sein kann.

Jedoch bringt mich der Gedanke in eine Position, wo ich entscheiden muss ist es das was ich will? Einen authentischen Thriller oder können Charaktere und Story gerade bei einem Thriller mit zuviel Authentizität zu nüchtern sein?! Und das weiß ich eben nicht nach beenden des Buches.
Ich finde es sehr schwierig in einem Thriller eine Zentralfigur zu haben der z.B. nicht für sich einsteht als die Dorfbewohner, hinter vorgehaltener Hand und auch öffentlich ihn beschuldigen und er nur den Kopf in den Sand steckt, nimmt das ihm so viel an Dimension. Er hing teilweise wie ein nasser Waschlappen zwischen den Seiten und ich hoffe sehr, dass es nur zu Veranschaulichung diente, dass er ein gebrochener Mann war nachdem Tod seiner Familie. Das er als Figur sich noch macht in der Fortsetzung der Reihe, denn so schlecht war das Buch nun wirklich nicht. Es fehlte halt nur das gewisse Etwas, zu einem guten Buch. Die Einblicke in sein Spezialgebiet waren auch sehr interessant, zwar ist der größte Teil dabei eher in den ersten Seiten zu finden aber dafür nicht weniger beeindruckend.


Durch den gewählten Schauplatz mitten in einem Dorf in Großbritannien, liegt es natürlich nahe das es keine wirkliche Abwechslung gibt und so ist etwas beengt, das Leben auf dem Land aber so ein bisschen diesen Charme konnte es trotzdem einfangen. Wäre die Stimmung und die Atmosphäre die so ein Dorf mit sich bringt vielleicht ein bisschen besser heraus gearbeitet worden, wäre es aufregender gewesen. So ein Dorf kann schon gruselig sein, besonders nachts oder nicht?!

Spannung baute sich hin und wieder auf, aber nur in einigen wenigen Situationen kam Leben in die Bude. Der Charakter des Doktor David Hunter konnte mich leider wie erwähnt weniger überzeugen. Diese ganze passive Art von ihm fand ich eher schade und so hatte man wirklich das Gefühl dort in Manham, dem Dorf, festzustecken und das erste wirklich Aufregende was da seit irgendeiner Affäre von irgendwem passierte, waren übel zugerichtete Frauenleichen. 
Was mir dabei gut gefallen hat, war die Dynamik von den Einwohnern. Zugezogene galten auch nach Jahren noch als Neue und wurden argwöhnisch begutachtet. Man hielt zusammen, gerade was Geheimnisse betraf und als es klar war, das der Killer mehr mit dem Dorf zu tun hatte als sie wollten, war es wirklich lustig mit "anzulesen" wie die Stimmung vom Autor eingefangen wurde, sehr passend. 

Natürlich wie sollte es auch anders sein bei einem Thriller, kaum fängt der Lauf der Geschichte an, warf ich mit meinen Vermutungen auch nur so um mich. Nach meiner exzessiven Phase des Thriller Lesens, kann mich ein Autor nicht oft überraschen, aber das Ende hielt dennoch eine klitzekleine Überraschung für mich bereit. Was mir natürlich gefallen hat, so muss das sein. Da nun das zweite Buch noch hier bei mir auf dem SuB liegt, werde ich zwar etwas nüchterner daran gehen, aber ich hoffe das die Reihe, die noch einiges an Luft nach oben hin hat, die dann auch ausfüllen kann. 

Fazit:
Das erste Band der Reihe konnte mich nicht wirklich überzeugen. Es fehlte an vielen Ecken war aber dennoch kein schlechtes Buch und so ist es ein normales Mittelsternchen geworden.




Auf den Weg durch Tod und Verwesung war ich zum Glück nicht allein. Das Buch habe ich mit der lieben Jenni von Jenni´s Lesewelt zusammen gelesen. Wer also noch nicht genug über den Auftakt der David Hunter Reihe hat, der sollte mal bei ihr vorbeischauen  ^^

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