Samstag, 27. September 2014

Laini Taylor - Days of Blood and Starlight [Rezension]


Laini Taylor - Days of Blood and Starlight Band 2
Verlag: Fischer FJB
Hardcover Ausgabe, 608 Seiten
ISBN-13:978-3-8414-2137-1
Mehr über die Autorin und eine Leseprobe findet ihr hier auf der Verlagsseite.

Zum Inhalt:
Weder Zuzana noch Akiva haben seit ihrem Verschwinden etwas von Karou gehört. Nach wochenlanger Suche findet Akiva dann etwas, was seine grausamsten Vorstellungen Wirklichkeit werden lassen. Karou ist tot.
Obwohl er den schlimmsten Verrat an ihr begangen hat und ihre Familie der Chimären auf dem Gewissen hat und obwohl er gebrochen ist, mit dem Wissen um den Verlust seiner Liebe sucht er einen Weg aus Tod und Hass, nichtsahnend, dass in den Nachrichten von einem Phantom die Rede ist. Ein Phantom das Zähne stiehlt und Brimstones Erbe angetreten ist.
"Tote Seelen träumen nur vom Tod", grollte der Wiedererwecker. "Kleine Träume für kleine Seelen. Doch es ist das Leben, das Welten erfüllt. Entweder das Leben ist dein Meister, oder es ist der Tod." (S. 102)
Meine Meinung:
Bildlich wie schon im ersten Teil, schafft es Laini Taylor erneut alles lebendig werden zu lassen, fängt die Atmosphäre ein und portiert sie zum Leser, was für mich den Reiz schon beim ersten Teil so ausgemacht hat. 
Der zweite Teil ist so viel düsterer und gefährlicher, nichts ist mehr von dem bisschen Leichtigkeit zu spüren, die noch da war als Karou nichts von Madrigal, ihrem früheren Ich als Chimäre, wusste. Hier geht es um Krieg, Vernichtung und blinder Vergeltung auf beiden Seiten. Engel und Seraphim weichen kein Stück, kämpfen bis zum bitteren Ende ohne zu sehen, das sie erst dadurch darauf zusteuern. 


Am Anfang wechselt man zwischen Zuzanas, ihrem Freund Mik und Akivas Sicht. lernt sie besser kennen und auch mögen, falls das nicht schon vorher der Fall war. Der Humor der zwischen Zuze und ihrem Freund herrscht ist wirklich witzig und hebt auf wenigen Seiten die bedrückende Stimmung. Wohingegen Akiva nicht wirklich viel zu lachen hat. Seine beiden Geschwister Hazael und Liraz stehen an seiner Seite und das ist das Einzige was ihn aufrecht hält und davon hätte ich wirklich gern mehr gelesen, denn die feste Bindung wird nur dadurch klar, dass man sie betont. Mir fehlte ein bisschen das Gefühl auf langer Strecke, nur zum Ende hin weiß man das jeder von Ihnen alles für den Anderen geben würde. Aber mal ernsthaft, wer so erzogen wurde der kann froh sein, wenn er sich einen Funken Emotionen behalten konnte.

Karou ist wirklich ein 'Thema für sich. Von der Karou aus dem ersten Band ist kaum noch etwas zu sehen und zu spüren. Von der toughen, selbstbewussten jungen Frau, die sich zu wehren weiß ist plötzlich nichts mehr übrig. Wie ein Fähnchen im Wind und eine Marionette ist sie in den Händen des weißen Wolfes und ich habe mich immer wieder gefragt was das nun soll und aufgrund dessen, hat mich das Buch auch nicht so überzeugen können wie der Vorgänger.
"Ihr Leben als Madrigal verflocht sich mit ihrem Selbst als Karou, beladen mit Tod, mit Verlust, und im Zentrum ihrer lähmenden Trauer stand die Tatsache, dass sie selbst das alles ermöglicht hatte. Sie hatte den Feind geliebt und ihn gerettet. Sie hatte Akiva befreit." (S. 68)
Über kurze Kapitel bin ich auch gestolpert, das sie kurze Handlungen aus der Sicht von völlig Fremden zeigen und da bin ich schon gespannt, ob und wen wir davon im dritten Band wiederfinden werden, denn bis zum Ende war nicht ganz klar was die Autorin damit bezwecken wollte. Vielleicht um das Gefühl für das Ausmaß zu bekommen und das eben nicht nur die Hauptfiguren mit hineingezogen werden, was ich unter dem Gesichtspunkt gar nicht mal schlecht finde.

Durch die abwechselnde Sicht von jedem, wird man öfter einfach aus der Situation heraus gerissen und das hat es wirklich spannend gemacht. An sich ist die ganze Geschichte sehr spannend, was auch der Grund ist warum ich es fast in einem Zug durchgelesen habe. Hand aufs Herz es lag aber eigentlich nur daran, weil ich die Karou und Akiva Szenen lesen wollte :P davon bekommt man hier wirklich nicht genug, aber immerhin mutiert Akiva hier zu meinem Lieblingscharakter. Mit seiner stoischen und ruhigen Art, tut er das Richtige obwohl im mehr als nur der Antrieb genommen wird. Er macht weiter auch wenn der gemeinsame Traum von ihm und Karou, für eine friedliche Welt nicht mehr gemeinsam geträumt wird, hält er so bedingungslos an seiner Liebe zu Karou fest, wie es eben nur ein Engel kann.

Ich bin schon sehr gespannt wie das weiter geht, denn nicht nur ein Cliffhanger lässt hier auf sich warten und ich brenne vor Neugier.

Fazit:
Nicht ganz so überzeugend wie der Vorgänger aber immer noch stark durch die beeindruckend, fesselnde und dunkle Stimmung im Krieg zwischen Engeln und Chimären. 



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