Mittwoch, 15. Juni 2016

Kody Keplinger - Von wegen Liebe [Rezension]

Kody Keplinger - Von wegen Liebe
Verlag: cbt, Randomhouse
Taschenbuch Ausgabe, 349 Seiten
ISBN-13: 978-3570308394
Hier geht es zur Verlagsseite.

Meine Meinung:
Vor kurzem hatte ich den Film "Duff- Hast du keine, bist du eine" gesehen und ich wusste auch, dass er auf einen Young Adult Roman basiert, kann auch sein, dass ich ihn deswegen angeschaut hatte. Jedenfalls war der Film ganz nett und irgendwie süß, aber leider zu sehr amerikanischer Teenyfilm so, dass ich auch nicht sonderlich scharf auf das Buch war. Nach meinem Bücherrei Ausflug vor Kurzem hatte ich aber das Glück das Buch in der Hand zu halten, der Klappentext erinnerte mich stark an den Film, Autor, Figurennamen usw. waren schon längt vergessen und da dachte ich mir "ach komm, nimm es mit" vielleicht ist es ja das Buch zum Film und vielleicht ist es sogar besser. Gesagt, getan!


Tatsächlich bin ich richtig froh, dass ich es mitgenommen habe, denn das Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Es ist tausendmal besser als der Film, der wenn er das vom Buch widergespiegelt hätte, genauso super geworden wäre. Leider musste diese komische Vorstellung von den Filmproduzenten das ganze Ding so zerreißen, dass es echt traurig ist, weil ich finde es hätte sich ruhig mehr an die Vorlage halten können.

Doch das Buch ist so richtig toll, mit allem Drum und Dran und darum geht es ja hier.

Der Schreibstil ist einfach toll und hat total mein Buchherz erobert. Diese zynische, schwarze Art von Bianca ist so klasse eingefangen und authentisch, dass ich ihr glatt ne Freundschaftsanfrage über Facebook schicken würden. Sie ist ein toller Charakter mit ihrer grummeligen, miesepetrigen Art die ganze Welt zu betrachten und es ist so fantastisch ihr dabei zuzulesen und ihre lockere Art immer ein lustiger Kommentar auf den Lippen, der fast ausschließlich bissig ist, hat mich fast süchtig gemacht. Sie sagt und tut wozu sie Bock hat und das macht sie so sympathisch. Obwohl Sie sich nach der Duffy Offenbarung in Frage stellt, bleibt sie trotzdem sie selbst und man fühlt ihre Unsicherheit aber gleichzeitig eben auch ihren gefestigten Charakter. Bei ihrem Schwarm Toby Tucker jedoch, bekommt Sie keinen Ton heraus. Sie zeigt wie eine Kleinigkeit, als Teenager deine ganze Welt auf den Kopf stellen kann. Duff - ist der Auslöser und Wesley ahnt nicht was er anrichten, als er sie so bezeichnet.
Mir war nie in den Sinn gekommen, dass ich in unserem Trio die Rolle des hässlichen Entleins hatte. Dank Wesley Rush war dieser Irrtum jetzt aufgeklärt. Manchmal ist es besser, ahnungslos zu sein. (S. 22) 
Wesley ist der typische Weiberheld und macht daraus auch keinen Hehl, er ist dabei ehrlich, direkt und kommt damit sogar durch. Obwohl seine Unersättlichkeit total im Vordergrund steht, lernt man ihn aber auch etwas näher kennen, denn auch so ein Weiberheld hat Probleme und auch hin und wieder etwas anderes im Kopf. Die Dynamik zwischen ihm und Bianca ist total witzig und hat mich so gut unterhalten, dass ich mir das ganze Buch an einem Tag rein gezogen habe. An ihm mochte ich besonders, dass er so vollkommen mit sich im Reinen ist. 

Die Story ist eigentlich sehr vorhersehbar und auch schnell erzählt, aber selbst wenn sich alles um zwei Charaktere dreht von vorne bis hinten, ist es so abwechslungsreich und unterhaltsam, so spannend und süchtigmachend, dass ich am liebsten heulen möchte, weil ich doofe Nuss es schon ausgelesen hab. 
"Hi, Duffy." ... "Verschwinde, Wesley", knurrte ich ... "Den Gefallen kann ich dir leider nicht tun, Duffy", seufzte er. "Ich bin nämlich nicht der Typ, der schnell aufgibt, und ich bin fest entschlossen, mir eine deiner Freundinnen zu angeln - am liebsten die mit dem Hammervorbau." ... "Warum redest du dann nicht einfach mit ihr, statt mir auf die Nerven zu gehen?" "Würde ich ja, aber Wesley Rush ist nicht hinter den Mädchen her. Sie sind hinter ihm her." (S. 43)
Erfrischend fand ich auch dass hier, im Gegensatz zum Film, Sex von Teenagern kein Tabuthema ist, locker flockig wird mit dem Thema umgegangen und das ist doch weitaus authentischer als das bisschen Geknutsche aus dem Film.

Fazit:
Das ist ein Buch für einen Reread, ach was sage ich es kommt auf die Liste mit meinem Lieblingsbücher <3

2 Kommentare:

  1. Hallo!
    Ich kann dir voll zustimmen! Ich hatte die Gleiche Situation wie du: Erst den Film geschaut, dann das Buch gelesen. Den Film fand ich gut, das Buch fand ich auch gut ^^ Trotzdem unterscheiden sich Film und Buch ziemlich voneinander, was ich einerseits gut, andererseits schade finde. Ich glaube, die Produzenten haben es auch deshalb so stark 'Highschool-America-haltig' gemacht, damit es ja Geld bringt. Den Film fand ich unterhaltsam, aber eben nur oberflächlich. Das Buch dagegen hatte in gewisser Weise Tiefgang und war trotzdem locker, flockig. Weißt du wie ich das meine? :D Jedenfalls finde ich deine Rezension sehr gut geschrieben :)
    Liebe Grüße, Denise

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    1. Hey Denise,

      ja na klar weiß ich was du mit locker flockig meinst :D Ach ich bin immer noch begeistert von dem Buch <3 Eigentlich müsste es nochmal verfilmt werden und dieses Mal sollte der Roman zu fast 100% als Vorlage genommen werden, das wär's doch.

      Liebe Grüße zurück,
      Jenni

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