Suzanne Collins - Die Tribute von Panem Tödliche Spiele Band 1
Verlag: Oetinger
Hardcover Ausgabe, 415 Seiten
ISBN-13:978-3-7891-3218-6
Zum Inhalt:
Nordamerika existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung. Alljährlich finden grausame Spiele statt, bei denen nur ein Einziger überleben darf. Als die sechzehnjährige Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester ausgelost wurde, meldet sie sich an ihrer Stelle und nimmt Seite an Seite mit dem gleichaltrigen Peeta den Kampf auf. Wider alle Regeln rettet er ihr das Leben. Katniss beginnt zu zweifeln – was empfindet sie für Peeta? Und kann wirklich nur einer von ihnen überleben?
Meine Meinung:
Es gibt nicht viele Bücher die ich erst lese nachdem ich den Film gesehen habe, doch die Tribute von Panem gehört dazu.
Natürlich war ich unglaublich neugierig wie die Autorin diese ganze Atmosphäre eingefangen hat und war wirklich auf eine spürbare Beklemmung gefasst und natürlich auf große Spannung.
Recht schnell wird dem Leser die Struktur rund um Panem erklärt und man findet sich, sollte man keinen der Filme zuvor gesehen haben, schnell zurecht. Katniss die zusammen mit ihrer kleinen Schwester Prim und ihrer Mutter lebt, ist fast ausschließlich allein für deren Versorgung zuständig. Ihre Mutter hat sich praktisch komplett seit dem Tod ihres Vaters der Verantwortung entzogen. Klar das man in so einer Welt, in der Kinder von 12-18 Jahren bis auf den Tod kämpfen und in der man früh aus seiner Kindheit geworfen wurde etwas tougher ist als Otto-Normal Jugendlicher.
Vielleicht ist es daher auch kein Wunder das sie etwas zu kaltschnäuzig und kühl daher kommt unsere Katniss, aber ich hatte dennoch unglaubliche Probleme mit ihr warm zu werden. Diese kalte erzählende Ich Perspektive von Katniss hat mir einfach in vielen Szenen so viel an Emotionen genommen, das ich es wirklich störend fand. Sie betont zwar hin und wieder das sie dem Kaptiol usw. gegenüber keine Schwäche zeigen will aber manchmal hatte ich einfach das Gefühl da hat ein bisschen Liebe des Autors zur Figur gefehlt. Der innere Kampf, das hinterfragen des Systems, all das war irgendwie nicht aufzufinden.
Ich durchlebe wieder die Ereignisse des gestrigen Tages. Immer wieder sehe ich, wie Rue durchbohrt wird, wie mein Pfeil sich in den Hals des Jungen senkt. Ich weiß überhaupt nicht, weshalb ich einen Gedanken an den Jungen verschwende. Dann wird es mir klar ... Er ist der erste Mensch, den ich getötet habe. (S. 272)
Am Anfang lernt man auch gleich ihren guten Freund Gale kennen, der mehr Revolutionärblut in sich hat als Katniss. Er ist sich bewusst was das Kapitol mit den Distrikten macht und lehnt dagegen auf, wohin Katniss eigentlich das macht was viele machen, ein wenig den Blick abwenden und bloß keine laute Kritik üben
Mit einem zweischneidigen, moralischen Schwert arbeitet die Autorin in ihrem Buch und verdeutlichte mir damit eher wie gestört die Welt jetzt schon ist. Man bekommt zwar keine Splatter-Tode detailgetreu geliefert, was auch wirklich gut ist, sonst wäre mir nicht nur bei meinen Gedanken zu dem Buch schlecht geworden, aber dennoch ist es blutig und brutal. Jedoch wird hier beim, naja, Thema Sex kann man es nicht nennen die keuschen Küsschen aber scheinbar ist hier die Grenze und ein Jugendbuch was ein wirklich krasses Thema hat wenn man es sich mal vor Augen führt, darf dann wohl in dieser Hinsicht nur noch unter der 6 Jahre FSK Grenze fallen.
Fazit:
Ein wenig auf den Boden der Tatsachen angekommen, kann das Buch nicht mit den Erwartungen mithalten, aber wer dem Buch keine nähere "Untersuchung" angedeihen lässt und sich nicht allzu viel Gedanken dazu macht, kann hier eine gute Unterhaltung finden.
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